Aktuelles

25.04.2024 / Aktuelles

Spielzeit 2024/25 bei Pressekonferenz vorgestellt

Friederike Lüdde
SIGMA PLAN ® WEIMAR GMBH
Anke Neugebauer
Clemens Heidrich

Zwei große Nachrichten zuerst: Das Theater Rudolstadt wird im Januar 2025 das Große Haus mit dem neu erbauten Zuschauerhaus wiedereröffnen. Und es heißt ab dann nicht mehr Theater Rudolstadt, sondern Schiller-Theater Rudolstadt. Das gab bei der Pressekonferenz (25. April) Intendant Steffen Mensching bekannt. Außerdem kann sich das Publikum in der kommenden Spielzeit 2024/25 unter dem Friedrich-Schiller-Motto „Mein Haus ist offen“ auf 20 Premieren und Wiederaufnahmen freuen, von Schauspiel über Musiktheater bis hin zu Kinder- und Jugendtheater, sowie auf zahlreiche Konzerte.

Die Wiedereröffnung des Großen Hauses wird mit einer Festveranstaltung am 24. Januar und der Premiere von Friedrich Schillers „Don Karlos“ am Tag darauf vonstattengehen. „Die Umbenennung ist mehr als eine höfliche Referenz an den Dramatiker, der durch die Heirat mit Charlotte von Lengefeld zu einem Schwiegersohn dieser Stadt wurde. Es ist das Bekenntnis zu seiner Kunstauffassung, die Theater als moralische Anstalt ernst nimmt und sich an Humanität und Aufklärung orientiert. Wir wissen, dass eine solche Namensleihe Maßstäbe setzt, die nicht einfach zu erfüllen sein werden“, so der Intendant.

Den Auftakt der Spielzeit 2024/25 feiert das Theater Rudolstadt außer der Reihe Open Air mit einer ersten großen Premiere in den Thüringer Bauernhäusern. Der Volksliederabend „Kein schöner Land“ (Premiere: 30.08.2024) von Steffen Mensching und Michael Kliefert beschert dem Publikum das Schönste und Traurigste, was der deutsche Liedschatz zu bieten hat. Vor dem Umzug folgen noch zwei Schauspiel-Premieren im Theater im Stadthaus, zuerst die deutsche Erstaufführung von „Erinnerungen von morgen“ (Premiere 19.10.2024) von François Archambault. Diese Komödie über einen Geschichtsprofessor, der langsam sein Gedächtnis verliert, thematisiert u. a. die Auswirkungen der permanenten Informationsflut auf unsere Gehirne und damit unsere Identität. Danach steht erstmalig in Rudolstadt ein Meilenstein des absurden Theaters auf dem Programm: „Warten auf Godot“ (Premiere 23.11.2024) von Samuel Beckett. Mehr als 70 Jahre nach der Pariser Uraufführung steht immer noch die Frage im Raum: Auf was warten wir, und was hoffen wir? Und wer ist Godot? Ist er Gott, der Tod, oder gar der Friede?

Im Anschluss an Schillers erstes Versdrama „Don Karlos“, mit seiner zentralen Frage nach dem Verhältnis von Staatsraison und Freiheitsrecht des Individuums, gibt es im neueröffneten Großen Haus eine Uraufführung aus der Feder von Steffen Mensching „Engel auf Weltreise“ (Premiere 08.02.2025). Die Revue für drei Schauspielerinnen und Sinfonieorchester beleuchtet die faszinierende Persönlichkeit von Marlene Dietrich, die nach Amerika emigrierte, weil sie die Nazis hasste und mit ihren Liedern und ihrer lasziven Stimme zu einem Weltstar wurde. Eine Koproduktion von Orchester und Schauspiel. „Molière – Der eingebildete Tote“ (Premiere 29.03.2025), eine deutsche Erstaufführung der chilenischen Gegenwartsautorin Nona Fernández, ist ein verrücktes Lustspiel und eine Hommage an die unsterbliche Welt des Theaters. Als Kontrast dazu kommt im Anschluss eine Adaption des Hans-Fallada-Romans „Kleiner Mann, was nun?“ (Premiere 03.05.2025) in einer Fassung von Jan Jochymski auf die Bühne. Der poetische Kern der Geschichte aus dem Berlin in Zeiten der Weltwirtschaftskrise – zwei junge Menschen versuchen, sich von der Niedertracht der Verhältnisse, von Intrigen, Hass und Hetze nicht kleinkriegen zu lassen, berührt bis heute.

Auch das Musiktheater wechselt nach der Opern-Premiere im Meininger Hof Saalfeld von „Roméo et Juliette“ (Premiere 02.11.2024) von Charles Gounod in einer halbszenischen Variante in Kooperation mit dem Theater Nordhausen zu Beginn des neuen Jahres komplett ins Große Haus. Der Doppelabend „Friedrich/Le Sacre du Printemps“ (Premiere 12.04.2025) des Nordhäuser Ballettdirektors Ivan Alboresi zu Musik von Beethoven und Strawinsky kommt in Begleitung der Thüringer Symphoniker auf die Große Bühne. Er spannt den Bogen über Themen wie Mensch und Natur, Vergehen und Neubeginn, Romantik und Moderne.

Beim Sommertheater auf der Heidecksburg wird „Don Gil von den grünen Hosen“ (Premiere 07.06.2025) des berühmten Mönchschreibers Tirso de Molina aus dem 17. Jahrhundert ist eine furiose Geschlechterkomödie. In der eigens für Rudolstadt erstellten Fassung von Peter Dehler, mit Songs und Musik versehen, ist sie wunderbarster Sommertheater-Stoff. Die Heldin des Stückes, Doña Juana, führt als „Don Gil“ verkleidet so einige Damen und Herren und nicht zuletzt sich selbst aufs Glatteis.

Im Schminkkasten gibt es anlässlich des Erich-Kästner-Jubiläums ein Wiedersehen mit den Sirenengesängen in „Leben ist immer lebensgefährlich“ (Wiederaufnahme 14.09.2024) in teilweise neuer Besetzung. Schwarzer Humor begegnet dem Publikum in der Komödie „Einszweiundzwanzig vor dem Ende“ (Premiere 11.10.2024) von Matthieu Delaporte. Dort klopft der Tod an die Tür und verwickelt einen depressiven Mann in einen aberwitzigen Dialog über Daseinsgründe und die immerwährende Anwesenheit des großen Unbekannten mitten im Leben. Den Abschluss gibt im Schminkkasten mit der deutschen Erstaufführung von Sébastien Castros „Eine geniale Idee“ (Premiere 15.03.2025) eine turbulente Doppelgänger-Komödie, in der ein Mann alles tut, um seine Beziehung zu retten. Das Stück gewann 2023 zu Recht den „Prix Molière“.

Im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters kooperiert das Theater Rudolstadt weiterhin mit dem Landestheater Eisenach. Mit „Junge Choreografen“ (Premiere 11.09.2024) – Ballette von Tänzerinnen und Tänzern des Ensembles – steht für alle ab elf Jahren erstmals Tanztheater im Programm. Bekannte Titel folgen u. a. mit „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ (Premiere 20.09.2024, ab 4 Jahren) und „Die kleine Hexe“ (Premiere 8.06.2025, ab 6 Jahren). Eigenproduktionen des Theaters Rudolstadt sind das große Weihnachtsmärchen „Hase und Igel“ (Premiere 03.11.2024, ab 5 Jahren), die Wiederaufnahme des Theaterkonzerts „Peter und der Wolf“ (Wiederaufnahme 01.05.2025, ab 5 Jahren) und nicht zuletzt das beliebte Kinderliederkonzert „Stürmische Gesellen“ (Premiere 16.10.2024) ab drei Jahren. Der TheaterJugendClub widmet sich mit der neuen Eigenproduktion „Blackout“ (Premiere 03.04.2025, ab 12 Jahren) aus der Feder von Theaterpädagogin Friederike Dumke dem selbstgewählten Thema „Ängste“.

Eine Konzertsaison, die sich zwischen Hergebrachtem und Liebgewonnenem und musikalischem Neuland bewegt, kündigen die Thüringer Symphoniker 2024/25 an. Sie bleiben mit ihren Sinfoniekonzerten im Meininger Hof Saalfeld und lassen spektakuläre Werke wie Samy Moussas „Elysium“ oder den „Earth’s Song“ von Rolf Gupta oder in der Überraschungs-Reihe „Carte Blanche“ erklingen. Das Publikum erwartet einen Abend mit Werken komponierender Frauen, einen anderen mit Gustav Mahlers 1. Sinfonie, einem sinfonischen Schwergewicht. In den Schlosskonzerten geht es in die Welt jemenitischer, sephardischer und jiddischer Lieder oder trifft Johann Sebastian Bach auf Bandoneon. Das traditionelle Silvesterkonzert huldigt unter dem Motto „Ungeküsst sollst du nicht schlafen gehen!“ schönsten Melodien aus Tonfilm und Operette. Mit einer neuen Reihe Familienkonzerten zu Fasching und Ostern wollen die Thüringer Symphoniker verstärkt junges Publikum für Klassik begeistern.


18.04.2024 / Vorgestellt

Vorgestellt: Franka Homfeldt-Bodenstein, Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros

Franka Homfeldt-Bodenstein mit Monatsplan

Wer bist Du und wo arbeitest Du?
Ich bin Franka Homfeldt-Bodenstein, 57 Jahre alt und seit 2019 Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros KBB. Meine Aufgabe ist es, in Abstimmung mit den Abteilungen einen reibungslosen Theaterbetrieb zu koordinieren und zu planen.

Wie bist Du zum Theater Rudolstadt gekommen?
Das ist eine lange Geschichte. Ich bin gelernte Binnenhandelsökonomin. Neben meiner Büro-Tätigkeit in einer Softwarefirma habe ich ab Ende der 1990er Jahre an Wochenenden im Nebenjob an der Theater-Garderobe gearbeitet. Nach der Insolvenz der Firma war ich arbeitslos und bewarb mich auf die freie Stelle als Leiterin im Theater-Besucherservice. Doch die war dann schon vergeben, aber es gab eine freie Stelle als Ankleiderin. Also lernte ich schnell bei meinem Vater das Krawattenbinden. Zweieinhalb Jahre lang war ich Ankleiderin, das war eine intensive und sehr schöne Zeit. Dann klappte es doch noch mit dem Besucherservice. 13 Jahre lang hat mir diese Tätigkeit viel Spaß gemacht.

Was findest Du besonders spannend an Deiner Arbeit?
Im Künstlerischen Betriebsbüro kann ich von meinen Erfahrungen aus 20 Jahren Theatertätigkeit profitieren. Es ist Vieles einfacher, wenn man die Mitarbeiter kennt und auch die Zusammenhänge im künstlerischen Betrieb. Ich habe schon immer gern organisiert und geplant. Meine Tätigkeit ist abwechslungsreich und sehr komplex. Dass ich das so beherrsche, macht mich stolz.

In welchen anderen Theaterbereich würdest Du gern mal reinschnuppern?
Ich habe schon so viel kennengelernt im Theaterbetrieb. Und ich weiß ja auch, wo meine Grenzen sind. Die Handwerksbereiche wären nichts für mich, da bin ich ein viel zu ungeduldiger Mensch.

Wie würden Dich Deine Kolleginnen und Kollegen beschreiben?
Meine Kollegin Caro sagt, dass ich schwer nein sagen kann. Meine Strichliste zum Nein-Sagen sollte ich besser führen… Ich bin bisweilen zu gutmütig, habe ein Helfer-Syndrom. Kollegialität ist mir wichtig, und manchmal bin ich auch ein bisschen verrückt. Ich komme jeden Tag gern zur Arbeit.

Konzert oder Schauspiel?
Da habe ich keinen Favoriten. Bei Musik kann ich mich gut entspannen, ich liebe gefühlvolle Opern. Beim Schauspiel bin ich grundsätzlich an allen Inszenierungen interessiert. Manches Mal kann ich wenig mit dem Titel anfangen, aber das Stück selbst ist dann ein Erlebnis.

Komödie oder Tragödie?
Wenn beides gut gemacht ist, dann gibt es für mich keinen Unterschied.

Was ist Dein Lieblingsort im Theater?
Das ist mein KBB-Büro im Haus Boucher. Ich bin unwahrscheinlich gern hier. Und ich mag es, hinter der Bühne zu sein. Ich bin auch gern im Theater-Foyer, weil man hier so viele Menschen trifft. Beides hat bestimmt mit meinen früheren Tätigkeiten am Theater zu tun.

Wie verbringst Du Deine Freizeit?
Ich spiele schon lange Tennis im Verein, bestreite ab und an auch Punktspiele. In der kalten Jahreszeit gehe ich zweimal in der Woche ins Fitness-Studio. Ich wandere gern und fahre Fahrrad. Und ich stricke gern Strümpfe.

Du hast drei Wünsche frei – wie im Märchen…
An erster Stelle steht mein Wunsch für Gesundheit für mich und meine Familie. Und ich wünsche mir, dass mein noch nicht geborener Enkel in einer friedlichen Welt aufwächst und ich eine gute Oma werde. Mein dritter Wunsch: Die Digitalisierung unserer Welt möge nicht so schnell voranschreiten, dass ich im Alter nichts mehr ohne fremde Hilfe machen kann.


04.04.2024 / Vorgestellt

Vorgestellt: Leon Just, Mitarbeiter der Abteilung Maske

Wer bist Du und wo arbeitest Du?
Ich bin Leon Just, 24 Jahre alt und in Thüringen aufgewachsen. Ich wohne in Jena und arbeite seit November 2023 in der Abteilung Maske.

Wie bist Du zum Theater Rudolstadt gekommen?
Insgesamt acht Jahre lang habe ich in Weimar und Erfurt als angestellter Friseur gearbeitet. Hier am Theater gab es die Möglichkeit, als gelernter Friseur ohne eine spezielle Zusatz-Ausbildung als Maskenbildner kreativ zu arbeiten. Es hat mich gereizt, mich hier beruflich frei entfalten zu können.

Was findest Du besonders spannend an Deiner Arbeit?
Sie ist wunderbar abwechslungsreich, es gibt kein eintöniges Arbeiten. Ich kann mitbestimmen, wie eine Rolle ausgefüllt wird und relativ frei gestalten. Die Ausstatter sprechen sich mit uns Maskenbildnern ab. Im Moment arbeite ich gerade an einer Echthaar-Perücke.

In welchen anderen Theaterbereich würdest Du gern mal reinschnuppern?
Persönlich interessiert mich, wie ein Bühnenbild erstellt wird. Und die Schneiderei finde ich spannend, weil ich auch selbst nähe. Aber auch das Schauspiel an sich reizt mich, das Spielen auf der Bühne.

Wie würden Dich Deine Kolleginnen und Kollegen beschreiben?
Als hilfsbereit, teamorientiert, einfach als Frohnatur!

Konzert oder Schauspiel?
Schauspiel. Seitdem ich hier bin, habe ich schon viele Stücke gesehen. Bei der Komödie »Arsen und Spitzenhäubchen« bin ich selbst an der Maske mitbeteiligt. Ich finde, das Theater Rudolstadt macht tolle moderne Sachen, um auch meine Generation ins Theater zu locken.

Komödie oder Tragödie?
Tragödie, das ist spannender! Bei der Komödie landet nicht jeder Witz da, wo er landen sollte, das wirkt dann manchmal befremdlich. Bei »Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst« habe ich das schon erlebt.

Was ist Dein Lieblingsort im Theater?
Ganz klar die Maske im alten Theatergebäude. Hier arbeiten wir gut zusammen und haben dabei auch Spaß miteinander.

Wie verbringst Du Deine Freizeit?
Etwa 80 Prozent meiner Freizeit gehören der Travestie. Als Dragqueen »Ivana Venus« trete ich deutschlandweit in Clubs, Bars und anderen Veranstaltungsorten auf. In Jena gibt es eine kleine Dragqueen-Szene im Kassablanca.

Du hast drei Wünsche frei – wie im Märchen…
Die eigene Gesundheit steht an erster Stelle, das unterschätzen viele Menschen. Dann wünsche ich mir, dass es allen meinen Lieben gut geht, denn ich bin ein sehr familiärer Mensch. Und schließlich wünsche ich mir Glück für mein Leben!